Aufstand im Erdbeercamp

Gestern Abend kam es hier im Camp noch zu einem Tumult.
In einem Camp mit 100 Leuten entstehen sehr schnell Gerüchte. Alle Arbeiter sind unzufrieden mit der Bezahlung und der Unterkunft und so erzählt jeder jedem etwas. Patt, der Thailänder, der uns angeheuert hat über das  Jobportal, erzählt etwas komplett anderes wie der Manager und so kommen immer neue Gerüchte auf. Letztendlich haben wir gestern selber ein Meeting in der Küche organisiert und haben alle über die aktuellen Geschehnisse informiert. Kurzfristig wurde sogar eine Streikidee kund getan, aber wieder verworfen, da viele auf das Geld angewiesen sind..
Heute morgen um zehn ist dann der Oberboss auf´s Feld gekommen und hat Klartext gesprochen..
Wir werden jetzt wohl noch zwei Tage weiter die Stauden schneiden, dann werden wir abgestorbene Pflanzen für drei Tage rausmachen auf einem anderen Feld und dann haben wir wahrscheinlich bis zu zehn Tage Freizeit, bis das Pflanzen losgeht. Das ist vielen Arbeitern zu lang, da sie nicht zum Urlaub da sind, sondern zum Geld verdienen... hart verdientes Geld..  Somit werden wohl weitere Leute gehen... Der Manager hat uns allerdings zugesichert, dass niemand etwas für die Unterkunft zahlen muss, immerhin..
Höchst interessant hier und diese Gemeinschaftsbewegung im Camp gegen Ungerechtigkeiten ist faszienierend ..

Heute (Sonntag, 10, 5 Stunden gearbeitet) auf dem Feld war es wieder anstrengend und meine Tussihandschuhe mussten leider daran glauben :-(

Morgen früh um fünf Uhr geht es wieder weiter und meine Mosquitostiche kann ich langsam nicht mehr zählen...
ABER: ich bin ein bissle stolz auf mich selber, dass ich es bisher durchgezogen habe:-)