Heute mal ein kleines Fazit zu meinen ersten zwei Tagen als "Stockhand" auf der Schweinefarm "GD Pork".
Mein erster Tag gestern bestand in erster Linie daraus, meinen Kollegen zuzuschauen, beim Schweine eintreiben zu helfen und beim Stall putzen etc. zu helfen. Gearbeitet habe ich von 05 Uhr bis halb zwei Mittags. Die Kollegen sind soweit echt ok, es ist eine kleine Farm mit acht Mitarbeitern.
Der Gestank ist überhaupt nicht schimm, das stellt man sich schlimmer vor, als es ist. Dreckig ist es, das lässt sich nicht vermeiden, aber mit guter Arbeitskleidung leicht zu ignorieren. Alles in allem nicht so übel...
Heute hatte ich
meinen zweiten Tag, der um vier Uhr morgens losging, mein Chef Peter hat mich um halb vier abgeholt. Ein sehr netter Südafrikaner, der deutsch spricht, da er schon in Deutschland gelebt hat.
Donnerstag ist Grosskampftag auf der Farm und das habe ich gespürt und durfte richtig mitanpacken.
Angefangen hat der Tag damit, dass wir 500 kleine Pigglets nach Geschlechtern getrennt haben und auf Trucks verladen haben, da sie zu der anderen Farm gefahren worden sind. Und das geht in die Knochen, denn die "Kleinen" wiegen schon gut zehn Kilo und wehren sich, da sie von ihrer Mutter weggenommen werden und man immer Zwei auf einmal nimmt. Zwei Mal hätte ich fast ein armes Schweinchen fallen lassen.. Zum Glück haben mir meine Kollegen geholfen.
Einer meiner nächsten Aufgaben bestand darin, kleine Pigglets Medizin in den Mund zu spritzen und danach mit einem roten Stift zu markieren, der mir von einem Schweinchen zum Ende hin in die Gülle gestossen worden ist (da liegt er immer noch, der wird wohl beim abpumpen gerettet). Die Kleinen sind ganz schön frech und reissen immer wieder aus und die Mama ist schon richtig böse auf mich geworden, da sie dachte ich verletze ihre Kinder, das tut ihnen aber nicht weg, auch wenn sie ein riesen Geschrei machen.
Weiter ging es zu den grösseren Schweinen. Hier durfte ich innerhalb von 50 grossen Schweinen, 50 verschiedene Schweine (die Schweine sind am Ohr mit Nummern und Farben versehen) ausfindich machen und sie mit einer roten Sraydose besprühen. Gar nicht so einfach und Zwei haben am Ende gefehlt, dafür habe ich zwei andere Nummern gefunden.. Halb so wild hat mein Chef gemeint.. Mein Hemd und die Gummistiefel haben die Lieben auch angeknabbert und etwas gemotzt und mich geschuckt, als ich in ihrem Heim rumgelaufen bin, aber richtig böse sind die Schweine nicht. Nur von den Ebern sollte man Resekt haben, aber Angst darf man keine zeigen, sonst denken sie, sie wären der Boss. Das bin in diesem Fall, aber ich:-)
Weiter ging es zum Füttern der Schweine. Was relativ einfach ist, da die Futtersülos automatisch (wenn es nicht gerade kaputt ist) befüllt werden und man nur die Schleusen öffnen muss.
Bis ich dann zum Feuermeister auserkohren worden bin und einen frisch geputzen Stall mit einem grossem Bunsenbrenner ausbrennen durfte... Keine Angst, der Stall steht noch und ist nicht abgebrannt.
Zwischendurch wird kurz Ablage gemacht und was sonst so anfällt...
Da wird es nicht langweilig...
Aktuell habe ich noch gemischte Gefühle,was den Job angeht. Generell ist die Arbeit mit Tieren hochinteresant und auf jeden Fall viel abwechslungsreicher wie zum Beispiel auf der Erdbeerfarm. Zumal ich hier per Stunde bezahlt werden und so nicht den Stress haben muss, immer zu den schnellsten und Besten zu gehören.
Auf der anderen Seite muss man ein sehr sehr dickes Fell haben, bei diesem Job. Heute habe ich gesehen, wie mein Kollege ein Pigglet mit einer Schaufel erschlagen musste, da es krank war. Viele kleine Pigglets überleben die ersten Tage nicht und werden dann erst ein Mal auf dem Weg abgelegt. Das heisst, das man da unter Umständen zehn Mal daran vorbeiläuft...
Ihr fragt euch sicher, warum ich mir sowas antue?! Es sind die verschiedenen Erfahrungen, die ich hier kennenlernen will. Und wenn so etwas dazugehört, dann kann ich damit auch leben und kündigen kann man immer wieder, wenn es mir zuviel wird... Zuma ich eventuell die Spätschicht übernehmen werde und da geht es rein um das Füttern und um die Kontrolle, ob alles gut geht, bei den neuen Geburten etc.
We will see...
So, genug geschrieben für heute, morgen, Samstag und Sonntag geht es wieder um vier Uhr los morgens, da heisst es früh ins Bett. Normalerweise habe ich nur eine fünf-Tage-Woche, aber ich bin um jede Überstunde froh und am Wochenende ist die Bezahlung auch viel besser:-)))